Gastronomie im Glück - die Südhalle wird Purino


Südhalle Purino

Im neuen Gewerbegebiet entstand eine Gaststätte mit Außengastronomie und einer Gewerbeeinheit in der denkmalgeschützten Lokhalle.

  • Lage: D-79106 Freiburg, Paul-Ehrlich-Straße 5
    Bauherr: Lokhallenbesitzgesellschaft
    Mitarbeiter: Nereida Fernández Herrero, Ana Mortu-Karcheter, Mathias Haller
    BGF: 2.200 m²
    Lph: 1-8
    Innenarchitektur: GKAD GmbH

  • Die Fläche der Gaststätte ist in einen Gastbereich mit Sitzmöglichkeiten, Lagerräumen, Personalbereich und einem Küchenabschnitt mit Schanktheke aufgeteilt, im Außenbereich befindet sich ein bewirtschafteter Container mit Außenbestuhlung.
    Die angrenzende Gewerbeeinheit wird Räume zur Vorproduktion eines örtlichen Aktionstheaters beherbergen.

  • Die Lokhalle

    Das Projekt befindet sich in der ehemaligen Bahnbetriebswagenwerkhalle der Deutschen Bahn, welche ursprünglich in den Jahren 1905 bis 1907 erbaut wurde. Die sogenannte Lokhalle ist laut Denkmalliste des Landes Baden-Württemberg „sicher das bedeutendste Beispiel von Industriearchitektur aus der Zeit der Jahrhundertwende in Freiburg“. Die Halle diente früher der Wartung der Bahnzüge und beherbergte in den 80er Jahren z. B. den Orientexpress, welcher hier aufwendig saniert wurde. Seit 2011 befindet sich das Kulturdenkmal in privater Hand und wird Stück für Stück revitalisiert und einer neuen Nutzung zugeführt.

    Das Denkmalschutzkonzept

    Um dem denkmalgeschützten Gebäude gerecht zu werden wurde eine umfassende denkmalrechtliche Bestandsaufnahme und bauzeitliche Untersuchung durchgeführt. Damit konnte in Absprache mit der Denkmalbehörde festgelegt werden, welche Maßnahmen nötig sind um dem Gebäude seine neue Nutzung zu ermöglichen aber gleichzeitig seine Urspünglichkeit und seinen Charme zu erhalten.

    Für die neue Zugänge werden zwei der Hauptfenster der Ostfassade senkrecht entlang der Fensterlaibungen bis auf Geländehöhe geschnitten und zurückgebaut. Die bestehenden Natursteinfensterbänke werden hierbei ausgebaut und auf Geländehöhe als Türschwellen wieder eingebaut. Kleinere Fehlstellen der Fensterbänke werden verschlemmt, größere Fehlstellen ausgewechselt und anschließend mit Kieselsäure verfestigt.

    Die bestehenden Stahlfenster in der Südhalle werden ausgeglast, entrostet, angeschliffen, rostschutzgrundiert und neu gestrichen. Nach Herstellung des Farbanstriches werden die Fenster wieder eingeglast und verkittet. Beschädigte konstruktive Montageelemente werden gegen Edelstahlbauteile wie Eindrehanker, Schrauben etc. ausgetauscht. Im Bereich des südlichen Hallenteiles werden vier Stahltore durch neue Alu-Glaselemente ersetzt.

    Bei der Dachkonstruktion müssen beschädigte oder verfaulte Holzteile ausgeschnitten, ausgetauscht und wieder verschraubt sowie sämtliche kaputte Stichsparren ausgetauscht werden. Die Stützen werden aufgedoppelt, um eine Feuerwiederstandklasse von F30 zu erreichen. Der Zwischenraum der Zangen wird mit einem Kantvollholz gefüllt und an den bestehenden Teilen verschraubt. Dadurch erlangen die Zangen ebenfalls eine F30 Feuerwiederstandklasse. Zusätzlich werden die Horizontalkräfte durch die Zangenkonstruktion in die Brandwand übertragen. Auch die Druckstäbe benötigen eine Aufdopplung. Diese wird auf der Oberseite verschraubt um die originale Ansicht von unten zu erhalten. Die Diagonalstäbe weisen im Bestand schon zu schwache Auflager zu den Holzpfosten auf und werden durch die Verschraubung von Knaggen ertüchtigt. Zudem werden beschädigte Bauteile der Dachverschalung ausgebessert bzw. ersetzt.

    Die Südhalle wird als warme Halle umgebaut. Um die innere Ansicht der Halle zu erhalten, werden die Dämmplatten auf die Rauspundschalung aufgebaut, die Ziegel sorgfältig ausgebaut, seitlich gelagert und nach dem Aufbau wieder eingebracht. Die bestehenden Oberlichter werden nach heutigen Normen als Überkopfverglasung neu eingebaut sowie mit einer brandschutztechnisch notwendige RWA-Anlage ausgestattet. Die äußerste Schicht der Dachhaut wird, wie im Bestand, mit einer Bitumen-Schweißbahn ausgeführt.

    Auf die bestehenden Dachrinnen werden Dämmplatten aufgebaut und mit Bitumenbahnen abgedichtet. Die Anschlussbleche der Dachverwahrungen an den Giebelwandinnenflächen werden auf Undichtigkeiten geprüft und bei Bedarf durch neue Anschlussbleche ersetzt.


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